Fusion
Die Fusion verschmilzt die beiden getrennt wahrgenommenen Bilder des rechten und linken Auges zu einem einzigen. Man unterscheidet dabei zwischen sensorischer Fusion als zentraler Bildverschmelzung und motorischer Fusion, die über die äußeren Augenmuskeln erfolgt.
Die Fusionsfähigkeit kann unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt sein, bspw. schlechter Sehschärfe, latentem Schielen, ungünstigen Lichtverhältnissen oder einem schlechten Allgemeinzustand. Die Grenzen dieser Belastbarkeit, die in den verschiedenen Blickrichtungen unterschiedlich ausgeprägt sind, kann man mit bestimmten Verfahren messen und so Rückschlüsse ziehen, die bei der Beurteilung von Schielerkrankungen oder sensorischer Störungen eine Rolle spielen können.
Zum einen spricht man hierbei von der sog. Fusionsbreite, die die maximale Belastung der fusionalen Vergenz (gegensinnige Augenbewegung) in einer Blickrichtung darstellt. Diese kann in Prüfsituationen z. B. durch Prismengläser induziert werden. Zum anderen gibt es das sog. Fusionsblickfeld, das die prinzipielle Fähigkeit zum binokularen Einfachsehen in unterschiedlichen und unterschiedlich ausgeprägten Blickrichtungen dokumentiert.
Ist eine Person nicht mehr in der Lage, die Bilder beider Augen zu fusionieren, wird sich entweder bei intaktem Simultansehen die Wahrnehmung von Doppelbildern einstellen oder bei nicht vorhandenem Simultansehen der Seheindruck des abweichenden Auges "ausgeschaltet" werden.
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